Der limitierte Collagen-Kalender ist ab sofort erhältlich!
Der Kalender wurde 2024 im Projekt BRÜCHE – Von Umbrüchen zu Aufbrüchen von und mit Migrant*innen erarbeitet. Ein Teil der Bilder wird in der gleichnamigen Wanderausstellung 2025 im Land Sachsen zu sehen sein. Somit ist der Kalender zugleich Ergebnis sowie Anstoß sich durch die Collagen mit dem sperrigen Begriffen Integration und Migration auf eine neue Art zu befassen. Durch das gesamte Jahr 2025 begleitet der Wandkalender zusätzlich die Betrachtenden mit ausgewählten interreligiösen Feiertagen, antirassistischen Aktionstagen sowie wichtigen politischen Ereignissen.
Der Erwerb des Collagen-Kalenders unterstützt die demokratische, transkulturelle Arbeit des Vereins Mühlstraße 14 e.V.!
Limitierte Auflage von 200 Stück | Spendenempehlung 10-15 Euro | Erwerb ab sofort möglich:
Mühlstraße 14 e.V. | Mühlstr.14, 04317 Leipzig | 2.Etage
Locker und Lose | Josephinenstr. 12, 04317 Leipzig
OSTPassage-Theater | Konradstr.27, 04315 Leipzig
Radschlag | Schulze-Boysen-Str.16, 04317 Leipzig
WestFach | Karl-Heine Straße 85, 04229 Leipzig
Wir danken herzlich für die Mitwirkung:
Ahmad Rasheed, Ali Reza Mohammodi, Mohammed Abdalhai, Radwan Radwan, Rami Hariri, Sandra Wehlisch, Valentyn Skrypnichenko, Yuliia Yudytska und den Projektmitarbeitenden Luise Schöpflin und Wael Alhamed.
Welche Ideen, Gefühle und Gedanken verbergen sich hinter den Collagen?
Hier kann nachgelesen werden, wer die Bilder erstellte und was sich die Bildschaffenden bei der Erstellung gedacht haben.
Januar 2025 | Wie es sich anfühlen könnte, wenn man einen Menschen mit besonders wachsamen Augen betrachtet, wollte Sandra Wehlisch mit der Collage erfassen.
Februar 2025 | Das Bild zeigt eine männlich gelesene Perspektive auf die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine von Valentyn Skrypnichenko. In dem linken Auge ist ein Mann zu sehen, der auf der Flucht ist, aber nicht mehr aus seinem Land herauskann. Es weist darauf hin, dass viele ukrainische Männer auf dem Weg aus dem Land heraus sterben. Im rechten Auge ist ihre Suche nach Ruhe und Frieden zu sehen.
März 2025 | Wenn Zivilisten vor den Schrecken des Krieges fliehen und sich weigern, daran teilzunehmen, werden sie von den Politikern des Verrats am Vaterland beschuldigt. Doch dabei wird vergessen, dass diejenigen, die das Land wirklich verraten haben, die Politiker:innen sind, die falsche Entscheidungen getroffen und das Land in den Krieg gezogen haben, so Wael Alhamed – langjähriger Mitarbeiter des Mühlstraße 14 e.V. – zu seinem Bild.
April 2025 | Die Briefe sind an den Bildautor Ali Reza Mohammodi gerichtet und wurden neu von ihm verarbeitet: „Die Bürokratie verschluckt mich wie ein Sturm. Denn Bürokratie ist für Menschen wie mich, die neu in Deutschland sind, schwierig. Die vielen Briefe und Termine machen mich häufig ratlos. Wem und wie soll ich eine Mail schicken? Dieses Gefühl ist wie das Bild, sie scheint mich aufzufressen. Wie ein Monster. Aber auf dem Bild tauche ich durch diese bürokratische Welt, wie durch das Wasser.“
Mai 2025 | Und wo kommst du eigentlich her? Diese Frage ist eine Frage, die Geflüchtete sehr häufig hören. Das Bild verdeutlicht, wie sich diese Dauerfrage anfühlt, meint Bildautor*in Rami Hariri.
Juni 2025 | Rassismus. Ohne viele Überlegungen wurde gearbeitet: Schwarz auf Schwarz. „Das ist für mich Rassismus“, sagt Ahmad Rasheed ohne lange Überlegung über sein Werk.
Juli 2025 | Mohammed Abdalhai ist gläubiger Muslim und will so wahrgenommen werden: Das Bild zeigt, wer ich bin und wie ich wahrgenommen werden will. Oben in der Ecke ist „mein Weg“, den ich in Deutschland gehen will und werde, zu sehen. Er ist ein wenig einsam, er führt durch Nebel, aber ich gehe mit meinem Rucksack weiter voran.
August 2025 | Als Mitarbeiterin des Mühlstraße 14 e.V. weiß Luise Schöpflin aus der alltäglichen Arbeit, wie wichtig und bestimmend das Thema Wohnen für die Menschen ist. Es ist leider sehr deutlich, dass angemessener Wohnraum – in Größe und Preis – nicht für alle Menschen da ist und vor allem viele Geflüchtete seit Jahren in prekären Unterkünften leben. Abhilfe ist schwer, aber in gemeinsamer Anstrengung möglich.
September 2025 | Drei Dimensionen sollten erschaffen werden, ohne viele Worte zu nutzen. Die unterschiedlichen Oberflächen sollen die Diversität darstellen, die Menschen erfahren, wenn sie es schaffen in Deutschland anzukommen. Licht und Schatten spielen bei den Originalen mit rein und verändern die Wahrnehmung des Bildes, je nach Licht-Stimmung, so Rami Hariri.
Oktober 2025 | Die Bürokratie begleitet das Leben von Migrant*innen und strukturiert häufig ihre alltäglichen Wege z.B. zur Bürokratie-Hilfe von gemeinnützigen Trägern, die mit Hilfe von Ehrenamtlichen die Flut an Briefen und Formulare zu bewältigen versuchen. Die strukturelle Macht, die von bürokratischen Stellen ausgeht, ist in Form eines Monsters dargestellt, welches Geflüchtete häufig in akute Stress-Situation bringt. Entstanden ist es von Yuliia Yudytska, eine junge Frau, die u.a. auch bei einem gemeinnützigen Träger im Bereich der Sozialberatung arbeitet.
November 2025
Ohne Worte.
Ohne Autor*in.
Dezember 2025 | Der erste Teil einer Trilogie der digitalen Foto-Collage „The Journey“ des in Belgien lebenden Künstlers Radwan ist zu sehen. Es zeigt, wie der Blick von Migrant*innen auf ihre Träume gerichtet ist, während sie scheinbar blind auf vor ihnen liegende Gefahren zugehen. Radwan ist eine Freund eines Besuchenden von uns. Freundschaften von Migrant*innen gehen nicht selten über nationale Grenzen hinweg und so kam dieses Bild über Umwege zu uns. Mehr Bilder des Künstlers auf Instagram (Radwan.8r)